CRITICAL MESS - LIPS OV FIRE - SEED OF SIN
Nein, deine Vermutung trügt dich nicht. Wie der Name der Veranstaltung vermuten lässt, geht es diesmal um Hexerei.
Eigentlich haben wir uns vor solch einer Show gesträubt, denn wer mag schon Hexen? Nun ja ... gelegentlich hat man Artverwandte in der Verwandschaft - kann man aber nix gegen tun. Aber freiwillig? So sehr wir uns Anfangs auch dagegen gesträubt haben, am Ende lag die Zustimmung zur Show bei 666%. Sieht auf den ersten Blick ungewöhnlich aus ... ist es auch. Aber hättest Du etwas anderes erwartet?!
Stellte sich zuerst die Frage, wie finden wir Hexen für unsere Show? Nach etwas Überlegung kam die Idee, ein Schulungsvideo zu schauen ... und was bietet sich da an? Richtig ... Die Ritter der Kokosnuss. Glücklicherweise hatte mindestens einer von uns das Quarter-Abitur, denn nur so wären wir überhaupt in der Lage, Hexen zu erkennen. Nach Ansicht des Schulungsvideos konnten wir folgende Eigenschaften einer Hexe notieren:
Brot, Äpfel und Bahnsteigkanten hatten wir gerade nicht dabei, blieb also nur die kalte Ente. Mit deren Hilfe und dem weiteren frisch erworbenen Wissen, war es für uns kein Hexenwerk mehr, geeignete Kandidatinnen zu finden.
Bestätigen sollte sich dies mit der Zusage von SEED OF SIN, die an dem Abend den Hexensabbat eröffnen werden. SEED OF SIN sind Lokalmatadore, kommen aus Königsee und machen Female Fronted Alternative Metal. Dieser Stil verbindet Elemente aus Punk und Crossover und Andrea überrascht mit einer eher rauh und rockig gehaltenen Stimmlage durch einige sehr clever platzierte Growler und Screams.
Nur 666 Zeigerumdrehungen später hatten wir eine weitere Zusage, diesmal von LIPS OV FIRE aus Elbflorenz. LIPS OV FIRE entführen uns mit melodischem Metal und klarem Frauengesang in eine bisweilen abgedreht wirkende, LSD-geschwängerte, psychedelische Welt. LIPS OV FIRE sehen sich stilistisch in der Tradition von Bands wie THE DEVIL'S BLOOD oder BLACK SABBATH - wird also spannend.
Kommen wir zum Höhepunkt des Hexensabbat, welcher von CRITICAL MESS zelebriert wird. Bereits 2012 gegründet, hat es ca. 6,66 Jahre gedauert, bis CRITICAL MESS sich gefunden hatten und bereit für den ersten Longplayer "Human Præy" waren. Dich erwarten fetter Old School Death Metal und qualvolle Schmerzen, denn Schallwellen von Songs wie "Preacher of Lies", "On Rotten Ground" oder "Pansperm" lassen deine Eingeweide wie Würmer aus ihren Löchern kriechen, bevor sie mit "Into Oblivion" zerstückelt und dem Erdboden gleichgemacht werden. Nur ein Jahr später wurde der Zweitgeborene auf die Menschheit losgelassen, welcher auf den Namen "Man Made Machine Made Man" hört und den Leibhaftigen als Vater vermuten lässt. In Punkto Brutalität wurde noch eine Schippe draufgelegt, denn mit Songs wie "Echo" oder "Bias" driftet CRITICAL MESS schon Richtung Grind. Aber macht euch selbst ein Bild ... muss ich nicht so viel spoilern. Fakt ist, dass es ein hartes Stück Arbeit für euren Nacken werden wird, aber nach zwei Jahren Abstinenz dürfte sich die verkümmerte Nackenmuskulatur in 2022 wieder etwas normalisiert haben. (DL, MA)